Seit Sommer vorigen Jahres (2001) liegt bekanntlich die Baugenehmigung für unser Naturbad vor. Gleichwohl ist nun noch ein dreiviertel Jahr vergangen, bis wir den endgültigen Durchbruch vermelden können. In dieser Zeit war ein Betreiberkonzept zu finden, dass einen möglichst kostengünstigen Betrieb versprechen kann und bei dem auch für die notwendige gesetzlich vorgeschriebene Sicherheit gesorgt ist. Ein von der Gemeindevertretung beschlossener Vertrag, der auch unsere Zustimmung findet, liegt vor, die Ausschreibungen für den Baubeginn werden im Mai 2002 beim Amt rausgehen, Baubeginn kann demzufolge im Juli 2002 sein, im nächsten Jahr gehen wir dann baden, nicht im übertragenen - sondern im buchstäblichen Sinn!
Ursprünglich glaubten wir aufgrund von
Vorbildern anderer gleichartiger Bäder, dass es möglich sei,
den Betrieb ohne Rettungskräfte ermöglichen zu können, indem
wir das Bad als "Vereinsbad", also nur für Mitglieder
betreiben würden. In diesem Falle wäre in der Tat ein Betrieb
"Baden auf eigene Gefahr, nur für Vereinsmitglieder"
rechtlich möglich. Ebenfalls nach dem Vorbild dieser anderen
Bäder wollten wir jedoch auch sogenannte Tagesmitgliedschaften
ermöglichen. Eine Rechtsauskunft, die wir aufgrund des
Einspruches des Amtes Brück einholten, bestätigte aber die
Berechtigung der Einwände des Amtes. Dergleichen
"Tagesmitgliedschaften" würden nicht wirklich eine
Vereinsmitgliedschaft in rechtlicher Hinsicht begründen.
In dieser Situation nahmen wir Kontakt mit der
Deutschen-Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) auf und fanden dort
sehr hilfreiche Unterstützung.
Wir wollen es an dieser Stelle kurz machen: Das Ergebnis ist die Gründung eines Ortsvereins Brück/Borkheide der DLRG mit Sitz in Borkheide. Die Mitgliedschaft in diesem Ortsverein der DLRG ist für Mitglieder unseres Naturbadvereins in Zukunft obligatorisch. Dafür erhalten wir von der DLRG die notwendige kostenlose Unterstützung zur Ausbildung eigener Rettungsschwimmer, sowie den notwendigen Versicherungsschutz für den Badbetrieb.
Sobald die Satzung des neuen DLRG Vereins und die Satzungsänderung unserer Vereinssatzung in Bezug auf die obligatorische Mitgliedschaft in der DLRG Ortsgruppe gerichtlich eingetragen ist, werden wir mit den notwendigen Informationen und erneuter Mitglieder-Werbung an die Öffentlichkeit gehen.
Wer kennt sie nicht, die zwei gallischen Helden, die jegliche Art von Herausforderung aufnehmen und Dank ihrer Klugheit, ihres Mutes und ihres Zaubertranks stets als Sieger hervorgehen. Und wer kennt sie nicht, die nun schon seit Jahren andauernden Querelen um unser ehemaliges Waldbad.
Was war
Das 1972 errichtete Waldbad Borkheide konnte in den Jahren
1990 bis 1997 13.000 bis 15.000 Besucher pro Jahr verzeichnen.
Eine recht hohe Besucherzahl für unsere Gemeinde und unser Bad,
welches nur über einen "einfachen Standard" verfügte
und nur in der Sommersaison geöffnet war. Mit der Änderung der
Hygienevorschrift des Bundesgesundheitsamtes mußte jedoch das
Waldbad nach 25-jähriger Betriebszeit auf Grund des stark
sanierungs- und renovierungsbedürftigen Allgemeinzustandes
schließen. Damit wollten sich einige Bürger nicht abfinden.
Bereits 1994 und1995 gab es erste spontane Aktivitäten zur
Erhaltung des Bades. Bei der Bürgermeisterin gingen Spenden in
nicht unerheblicher Höhe ein. In Gründung befand sich auch ein
Förderverein, der dann in den Verein Initiative für Borkheide
e. V. überging.
1. Versuch
Mit Datum vom 06. März 1997 erstellte die Gemeinde,
vertreten durch das Amt Brück, einen Antrag auf Gewährung einer
öffentlichen Finanzierungshilfe in Höhe von 2,2 Millionen DM im
Rahmen des Programms Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der
regionalen Wirtschaftsstruktur" bei der Investitionsbank des
Landes Brandenburg. Mit dem beantragten Investitionszuschuß
sollte das bestehende Waldbad als Erlebnisbad rekonstruiert
werden. Dieser Antrag wurde am 18. September 1998 abgelehnt, da
die erwarteten Besucherzahlen von jährlich 50.000 nicht
nachvollziehbar und die wirtschaftliche Tragfähigkeit des
Konzeptes nicht plausibel dargestellt worden sein sollen.
2. Versuch
Die Ablehnung des o. g. Antrages gab der Gemeindevertretung
die Möglichkeit, das bisher geplante Projekt zu überdenken und
zu überarbeiten. Es galt, die Investitions- als auch die
laufenden Kosten zu reduzieren. Aus all diesen Überlegungen war
es mit Unterstützung des Vereins Initiative für Borkheide e. V.
gelungen, ein Konzept zu erarbeiten, das vier Nutzungsfunktionen
und überdies eine ganzjährige Nutzung gestatten würde. Das
Tourismus-Zentrum Borkheide sollte anbieten:
Mit diesem Konzept ging die Gemeinde im Oktober 1998 bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg in Widerspruch. Es erfolgte im August 1999 eine endgültige Ablehnung.
Schon aufgeben ??
Bis 1989 gab es in Borkheide ca. 3.000 Urlauber vor allem in
der warmen Jahreszeit. Borkheide selbst hatte zu dieser Zeit nur
600 Einwohner! Borkheide wird ganzjährig von Touristen besucht,
insbesondere das Hans-Grade-Museum. Schulklassen kommen gern in
die ausgediente IL 18. Borkheide ist außerdem als Pilzgebiet
bekannt. Seit 1989 gibt es keine statistischen Erhebungen zu
Urlauber- und Touristenzahlen. Um die Erhebungen für das
Tourismus-Zentrum Borkheide mit Zahlen zu unterlegen, wurden
durch den Verein Initiative für Borkheide e. V. in der Zeit vom
23. September bis 13. November 1998 4 Unterschriftenlisten
ausgelegt. Innerhalb von 7 Wochen wurden insgesamt 883
Unterschriften gesammelt.
Davon:
Die prominenteste Unterschrift stammte vom damaligen Wissenschaftsminister Steffen Reiche. Die Unterschriftenliste sollte eine stichprobenartige Erhebung darstellen. Die Hochrechnung läßt auf gegenwärtig ca. 6.000 Touristen pro Jahr in Borkheide schließen. Es ist davon auszugehen, daß bei mehr Attraktivität, vor allem spezieller Angebote für den Winter (hierfür besteht bisher keinerlei Angebot) und für Schlechtwettervarianten noch weitere Besucher nach Borkheide finden werden. Wir dürfen nicht aufgeben!
1. Versuch
Herr Uwe Schomburg, Finanzausschußvorsitzender in der
Gemeindevertretung, hatte in Erfahrung gebracht, daß es in
Deutschland, Österreich und Italien erste Anfänge von einem
völlig neuen Schwimmbadkonzept gibt und sich interessehalber
Informationsmaterial dazu eingeholt. Nach dem Literaturstudium
wurde klar, daß sich hier ein Wegweiser und Hoffnungsschimmer
für unser Bad auftat. Im November 1999 fand auf Einladung des
SPD-Ortsvereins im "Fliegerheim" eine Veranstaltung
statt, deren Thema die Vorstellung dieses neuen Badkonzeptes
durch den Architekten und "geistigen Vater", Herrn
Grafinger, war. Anwesend waren der Landrat Lothar Koch, der
Amtsdirektor Herr Schemel sowie eine Abordnung der Brücker
Stadtverordneten, die ebenso an einer "Wiederbelebung"
des Brücker Bades interessiert waren. Die technische als auch
die visuelle Darstellung (Dia-Bilder) von Herrn Grafinger fand
allgemeine Anerkennung und Begeisterung. Auf dieser Veranstaltung
hat der Landrat seine politische Unterstützung für die
Umsetzung dieses neuartigen Konzeptes zugesagt und den Vorschlag
unterbreitet, noch vor Weihnachten das Bad in Lauenstein, eines
dieser bestehenden neuartigen Bäder, zu besichtigen. Der Landrat
sagte ebenso zu, Vertreter von Behörden/Ämtern auf diese Reise
mitzuschicken, um die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.
Außerdem äußerte der Landrat, dieses Badkonzept als
Pilotprojekt im Landkreis Potsdam-Mittelmark im Rahmen der Agenda
21 (Umweltmaßnahmen) aufzunehmen und die Gemeinde Borkheide bei
der Beantragung von Fördermitteln aus dem
Gemeindefinanzierungsgesetz (GFG) durch seine Befürwortung zu
unterstützen sowie sich um Fördermittel für die Gemeinde zu
bemühen. Die Reise nach Lauenstein mit dem Amtsdirektor, den
Borkheider Gemeindevertretern, den Brücker Stadtverordneten und
den Vertretern verschiedener Behörden/Ämter hat stattgefunden.
Der Blick über den Gartenzaun
Ebenso wie Borkheide standen und stehen auch andere Kommunen
vor dem Problem, Freibäder zu bauen und auf Dauer zu erhalten
bei steigenden Ausgaben und sinkenden Einnahmen. Im
Ortsteil Lauenstein des Fleckens Salzhemmendorf, Landkreis
Hameln-Pyrmont, wurde ein bestehendes Sportbad in eine
Freizeitanlage umgewandelt. Mittelpunkt dieser Anlage ist ein neu
entstandenes Naturerlebnisbad. Durch den völligen Umbau mit
einer natürlichen Wasseraufbereitung wird bei der Reinhaltung
des Badewassers auf einen Einsatz von Chemikalien (Chlor,
Fungizide) verzichtet. Die Reinigung des Wassers erfolgt auf
natürliche Weise (Mikroorganismen) in einem separat angelegten
Regenerationsteich. Im Vergleich zu den Betriebskosten eines
Sportbades sind die Unterhaltungskosten in diesem
zukunftsweisenden Naturbad auf ein Minimum reduziert worden. Die
Freizeitanlage Naturerlebnisbad Lauenstein konnte als eines der
ersten 1999 in Deutschland umgesetzt werden. Die Trägerschaft
des Naturerlebnisbades wurde von dem örtlichen Verein
"Naturerlebnisbad Lauenstein e. V." übernommen.
Darüber hinaus haben die Mitglieder des Vereins sowie zahlreiche
Bürger der Ortschaft die Umgestaltung des Bades in eine
Freizeitanlage aktiv begleitet und regeln den Betrieb
einschließlich der landschaftspflegerischen und baulichen
Unterhaltung eigenverantwortlich. Was die Gemeindevertreter aus
Borkheide zusammen mit den Vertretern der Stadt Brück und dem
Amtsdirektor am 16.12.1999 vom Naturerlebnisbad in Lauenstein
sahen und hörten, das begeisterte sie.
Eine neue Idee bringt neue Hoffnung
Es ist, als haben die Gemeindevertreter und einige
Mitstreiter vom gallischen Zaubertrank neue Kraft erhalten. Seit
dem Besuch im Naturerlebnisbad Lauenstein wird an der Umsetzung
der Idee eines Naturbades in Borkheide in fieberhafter Eile
gearbeitet. Ziel ist es, im Sommer 2001 den Badebetrieb wieder
aufzunehmen! Die Gemeinde gab bei Dipl.-Ing. Rainer Grafinger,
Planungsbüro für vollbiologische Naturbäder, eine
Machbarkeitsstudie in Auftrag. Der Planer und die
Geschäftsführerin der Gesellschaft Natura Bad GmbH, Frau Anne
Renziehausen-Philipps, haben jeweils im Zuge eines Ortstermins
das vorhandene Freibadgelände besichtigt und daraufhin
Schwerpunkte der Umgestaltung erörtert.
Naturerlebnisbad Borkheide
Nach Prüfung verschiedener Varianten entschieden sich die
Gemeindevertreter für ein Bad mit folgenden Inhalten: ein
Schwimmteich und ein separater Regenerationsteich bilden zusammen
das Naturbad
Als besondere Attraktion/Möglichkeiten
seien genannt:
Das Naturerlebnisbad soll mit seinen Einrichtungen für Behinderte, auch RollstuhlfahrerInnen, ausgestattet sein. Außerdem wird die Errichtung einer Saunalandschaft vorbereitet. Die Entscheidung darüber, ob diese gebaut wird, soll jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Nähere Informationen zum Naturerlebnisbad sind oder über den Verein Naturbad Borkheide e. V. zu erfahren.
Ohne Geld bleibt alles Illusion
Das Naturbad Borkheide wird nach bisherigem Planungsstand ca.
2,5 Millionen DM kosten. Ziel unserer Gemeinde und unseres
Vereins ist es, diese Baukosten durch Sponsoring, Spenden und
unentgeltliche Arbeitsleistungen der Bevölkerung zu minimieren.
Was an Baukosten gespart werden kann, kommt allen Badbenutzern in
Form von niedrigen Eintrittspreisen zugute! Vom Landrat Herrn
Koch erhielten Gemeindevertreter und Vereinsmitglieder während
einer Veranstaltung am 8. März 2000 dieses Jahres wiederholt die
Zusage, sich für Mittel aus dem GFG unterstützend einzusetzen
und auch ABM-Kräfte des Arbeits- und Ausbildungsvereins (AAFV)
sollen zur Verfügung stehen. Inzwischen hat die Gemeinde
Borkheide, vertreten durch das Amt Brück, einen Antrag auf
Zuschuß durch GFG-Mittel für das Jahr 2001 gestellt. In den
Haushalt der Gemeinde wurden für dieses Jahr 600 TDM
eingestellt. Von der Bundeswehr gibt es die Zusage, Technik für
den Bau des Naturbades bereitzustellen. Es haben sich erste
Sponsoren gemeldet:
Wir, die Gemeindevertreter und die 32 Vereinsmitglieder (die Anzahl wächst!), wünschen uns die Hilfe und Unterstützung eines ganzen "gallischen Dorfes". Unser Zaubertrank ist das Bewußtsein, etwas für eine neue Lebensqualität in Borkheide zu tun und das Gefühl der Zusammengehörigkeit !
Wer kennt sie nicht, die zwei gallischen Helden, die jegliche Art von Herausforderung aufnehmen und Dank ihrer Klugheit, ihres Mutes und ihres Zaubertrankes stets als Sieger hervorgehen. Und wer kennt sie nicht, die nun schon seit Jahren andauernden Bemühungen um unser ehemaliges Waldbad.
Das Neue
In der Juli-Ausgabe des Borker Blattes berichteten wir über
die verschiedenen "Wiederbelebungsversuche" für unser
seit 3 Jahren stillgelegtes Waldbad und die zukunftsweisende
Idee, dieses nun in ein Naturbad umzuwandeln.
Neu sind vor allem zwei Dinge:
1. Die Reinigung des abgebadeten Wassers erfolgt auf natürliche
Weise (Mikroorganismen) in einem separat angelegten
Regenerationsteich. Dadurch kann auf den Einsatz von Chemikalien
(Chlor, Fungizide) verzichtet werden und die Unterhaltungskosten
können auf ein Minimum gesenkt werden.
2. Die Trägerschaft des Naturbades wird von dem örtlichen
"Verein Naturbad Borkheide e.V." übernommen. Das
heißt, die Mitglieder des Vereins übernehmen die Umgestaltung
des bestehenden Waldbades in ein Naturbad, regeln den Betrieb
einschließlich der landschaftspflegerischen und baulichen
Unterhaltung eigenverantwortlich.
Der Verein
Am 29.01.2000 kamen 21 Interessenten im Hotel Fliegerheim
zusammen, um den Verein Naturbad Borkheide ins Leben zu rufen.
Der Verein hat seither, angelehnt an die Erfahrungen aus
Lauenstein eine Geschäftsordnung, eine Beitragsordnung, eine
Badeordnung, ein Logo und gemeinsam mit den Gemeindevertretern
das Konzept für das Naturbad erarbeitet.
Wir sind auch Gallier
Mit der Verantwortung für den Betrieb und die Unterhaltung
des Naturbades hat sich unser Verein einer großen
Herausforderung gestellt. Wir wissen, dass wir Neuland betreten
haben, viele Skeptiker uns kritisch gegenüberstehen, wir auf die
Erfahrungen und die guten Ergebnisse der Lauensteiner
zurückgreifen können, wir ein gutes Badkonzept zu mehr
Lebensfreude und -qualität in Borkheide besitzen. Die inzwischen
auf über 51 gestiegene Zahl der Vereinsmitglieder bestärkt uns.
Wer kennt sie nicht, die zwei gallischen
Helden, die jegliche Art von Herausforderung aufnehmen und Dank
ihrer Klugheit, ihres Mutes und ihres Zaubertrankes stets als
Sieger hervorgehen.
Und wer kennt sie nicht, die nun auf Hochtouren laufenden
Bemühungen um unser ehemaliges Waldbad?
Rückblick
Nachdem der Verein Naturbad Borkheide e.V. gegründet, der
Planentwurf sowie der Bauantrag für das Naturbad auf den Weg
gebracht wurden, ist nun eines besonders wichtig - das Konzept
des Naturbades den Menschen im Ort und in der näheren Umgebung
nahe zu bringen. Trotz unserer Veröffentlichungen im Borker
Blatt, in der MAZ und im Internet gibt es noch viel Unwissenheit
und Skepsis.
Am 27.Oktober 2000 stellte ich im Rahmen eines Schulprojektes der Borkheider Grundschule den Kindern der 1. bis 6.Klassen unser Konzept des Naturbades vor. Nur eine handvoll Kinder hatte etwas von dem neuen Naturbad gewusst ! Umso mehr waren die Kinder von dem begeistert, was das neue Schwimmbad an Möglichkeiten bieten wird. Besonders hatten es den Kleinen wie den Großen das Kleckerburgenbauen, das Schiffswrack als Spielgerät, der Sprungturm in der Form eines Flugzeuges, die Möglichkeit Tauch- und Schwimmkurse zu belegen und die winterliche Nutzung bei Eiskunstlauf und Eishockey angetan. Auch wenn wir nicht alle Wünsche der Kinder erfüllen können, ein Sprudelbecken oder eine Tunnelrutsche mit Beleuchtung würden die Kosten explodieren lassen So gaben sie uns die Gewißheit, dass wir mit unseren Vorstellungen den Geschmack der Kinder getroffen haben. Viele Kinder wären am liebsten gleich ins Schwimmbad gegangen !
Der Countdown läuft!
1. Nachdem die Ausschreibung für den Abriss des alten
Schwimmbades abgeschlossen war, begann die Borkheider Firma
Gartengestaltung Rüdiger Taege am 27.11.2000 mit den
Abrißarbeiten. Diese sollen bis zum 22.12.2000 abgeschlossen
sein.
2. Die Beratungen für den Haushaltsplan 2001 haben begonnen.
Eine wichtige Position wird dabei das Naturbad sein.
3. Das Modell des Naturbades (etwa 1m x 1,5m) wurde mit viel
Fleiß von den Borkheider Schülern unter Anleitung von Herrn
Langeleist angefertigt. Die Kinder wollen das Modell dem
Bildungsminister, Steffen Reiche, zeigen, wenn er am 18.Dezember
2000 die Grundschule besucht. Danach wird es im Borkheider
Tourismusbüro zu besichtigen sein.
4. Ein Handblatt zum Naturbad wurde in den vergangenen Wochen an
die meisten Borkheider Haushalte verteilt.
Gut Ding will Weile haben
Wie bereits in der Dezemberausgabe erwähnt, wurden die
Unterlagen zum künftigen Waldbad beim Bauamt zur Prüfung
eingereicht. Die Prüfung unseres Waldbadprojektes mit
natürlicher Wasseraufbereitung stellt auch hohe Anforderungen an
alle in die Prüfung einbezogenen Ämter und deren Mitarbeiter.
Da viele "Teilprüfungen" schon erfolgt sind, kann aus
heutiger Sicht mit der Baugenehmigung Ende März gerechnet
werden. Das heißt:
- dass ab April mit den Bauarbeiten bzw. Erdarbeiten zum Waldbad
begonnen werden könnte,
- dass der Badebetrieb erst im nächsten Jahr aufgenommen werden
kann.
Einer der ersten und wichtigsten Arbeitsschritte beim Naturbadbau ist dann der Aushub und die Anlage des Regenerationsteiches. Er ist sozusagen das Herzstück unseres Naturbades, welches sich durch sein natürlich aufbereitetes Wasser von anderen Freibädern unterscheidet, die aus gesundheitshygienischen Gründen das Wasser durch die Zugabe von Chlor keimfrei halten.
Obelix:
Aber wie soll das in unserem Naturbad funktionieren?
Asterix:
Im Regenerationsteich werden spezielle Wasserpflanzen
angesiedelt, die den Untergrund des Regenerationsteiches
durchwurzeln und ihn auflockern. Damit unterstützen sie die
Filterwirkung der darunter liegenden Kiesschichten. Durch die
Photosynthese der Pflanzen wird außerdem das Wasser gesund
erhalten. Dieses empfindliche Ökosystem benötigt 2 bis 3 Jahre,
um seine volle Leistungsfähigkeit zu erzielen. Im ersten Jahr
erreicht der Regenerationsteich etwa 60% seiner vollen
Leistungsfähigkeit. Um genau zu verstehen, wie die
Wasseraufbereitung in unserem künftigen Naturbad erfolgt, muß
man sich in die Welt der Mikrobiologie begeben, denn kleinste
Mikroorganismen sind es, die die im Wasser und auf dem Bodengrund
vorhandenen organischen Reststoffe wie abgestorbene Pflanzen,
Hautpartikel, Sonnencremes udgl. verarbeiten und auch ein
ungehemmtes Algenwachstum verhindern. Sie sind in jedem
natürlichen und gesunden Gewässer, sind nur unter dem Mikroskop
sichtbar und völlig ungefährlich. Um die Arbeit der
Mikroorganismen nicht unnötig zu erschweren, sollten die
Badbesucher vor dem Baden gründlich duschen, um Sonnencreme und
Hautpartikel abzuwaschen. Der Gang zur Toilette sollte für jeden
selbstverständlich sein.
Obelix:
Das klingt so wissenschaftlich. Wie ist es denn überhaupt, wenn
man in solchem Wasser badet?
Asterix:
Vergleiche mit Freibädern, deren Wasser nicht beheizt wird,
haben gezeigt, daß sich das Wasser in einem Naturbad wesentlich
schneller erwärmt. Das liegt unter anderem an den größer
angelegten Flachwasserzonen wie den Uferzonen und dem
Regenerationsteich. Außerdem wird durch den ständigen
Wasseraustausch zwischen Bade- und Regenerationsteich eine
gleichmäßige Erwärmung des Wassers in den tieferen Bereichen
des Sprungbeckens erzielt. Eine Wassertemperatur über 25°C
sollte jedoch vermieden werden, um das Gleichgewicht des
Pflanzenwachstums und die Entwicklung der Mikroorganismen nicht
zu stören bzw. um deren Leistungsfähigkeit nicht
einzuschränken. Den Badegast in unserem Naturbad erwartet ein
Wasser,
- das keine Binde- und Schleimhäute reizt,
- das angenehm im Geruch ist,
- das die Hautoberfläche viel angenehmer und weicher umspielt
und
- das auch für Badegäste, die allergisch auf Badezusätze
reagieren, Badefreuden verspricht.
Doch bis zum Badevergnügen in unserem Naturbad im nächsten Jahr haben wir noch viel zu tun.
Spät kommt sie, doch sie kommt, allein der lange Ämterweg entschuldigt !
Obelix:
Hallo Asterix, wohin so eilig? Du bist ja ganz außer Atem.
Asterix:
Obelix, ich muß ganz schnell ins Dorf zu Majestix (der
Häuptling des Stammes) und den Dorfbewohnern. Ich komme gerade
vom Amtsdirektor. Wir können mit dem Bau des Naturbades
beginnen!
Obelix:
Was du nicht sagst, Asterix ? Aber das glaube ich nicht. Erst hat
das Gesundheitsamt Bedenken gehabt, dann mussten die
Immissionswerte geprüft werden und wer weiß, was noch alles
geprüft werden muß.
Asterix:
Ja, Obelix, was sein muss, muss sein. Aber jetzt sind die
verschiedenen Teilprüfungen erfolgt und das Bauamt hat dem Bau
des Naturbades zugestimmt. Sieh mal, hier ist die Baugenehmigung.
Obelix:
Na, wenn das so ist. Dann freu ich mich! Und die Dorfbewohner
freuen sich bestimmt auch.
Asterix:
Bestimmt Obelix. Das war auch ein ganz schön großer
Hinkelstein, den wir bewegen mussten ! Und deshalb wollen wir
auch am 22. September 2001 ein "Hinkelstein-Fest" mit
den Dorfbewohnern und allen unseren Freunden feiern.
Obelix:
Oh fein, Asterix, gibt es dann auch Wildschweinbraten ?
Asterix:
Na, mal sehn, was sich machen lässt. Auf jedenfall muss
Miraculix der Druide seinen Zaubertrank brauen. Denn jetzt geht
es in eine neue Stufe beim Naturbadbau ! Nun müssen die
Ausschreibungen für die einzelnen Gewerke vorangebracht werden.
Im Herbst soll der Startschuss für die Bauarbeiten erfolgen.
Dann brauchen wir jede Menge fleißige Helfer.
Obelix:
Ich verstehe, deshalb also der Zaubertrank. Darf ich auch welchen
haben?
Asterix:
Ganz sicher. Die Bauarbeiten sollen ja zur Badesaison im
nächsten Jahr abgeschlossen sein! Komm Obelix, wir dürfen keine
Zeit verlieren. Es gibt noch viel zu tun.
Und wer war nicht dabei, bei Arbeitseinsätzen und bei der Grundsteinlegung?
Der Grundstein für das Naturbad - wie kann es in einem gallischen Dorf anders sein - ist ein Hinkelstein !
Asterix:
Sag mal Obelix, wo warst Du eigentlich, als am 22. September um
10.00 Uhr der Grundstein für das Naturbad gelegt bzw. der
Hinkelstein gesetzt wurde?
Obelix:
Na ja, weißt Du, die Wildschweinsuppe roch doch soooo lecker!
Asterix:
Obelix, Du bist ja einer. Wie konntest Du Dir denn so ein einmaliges,
bedeutungsvolles und symbolisches Ereignis entgehen lassen!
Der Paul Stöher, ein junges Borkheider Talent, hat mit seinen Saxophondarbietungen "what a wonderful world", "morning has broken" und "Versuch's mal mit Gemütlichkeit" alles so schön feierlich umrahmt. Die Reden von der Bürgermeisterin und dem Vereinsvorsitzenden waren auch nicht von schlechten Eltern. Sie schilderten den bisherigen Werdegang des Naturbades, machten auch kein Geheimnis daraus, dass der Weg noch weit und schwierig ist und brachten den festen Willen von Verein und Gemeide zum Ausdruck, daß Bad zur nächsten Badesaison zu eröffnen. Spannend war es, wie der Bagger mit höchster Präzision den tonnenschweren Hinkelstein an seinen Platz gesetzt hat. Und lustig war es, als der Versuch des Vereinsvorsitzenden, den Hinkelstein mit einer Sektflasche (gefüllt mit Zaubertrank) zu taufen, mehrmals misslang. Erst ein selbstbewusster Wurf (mit Links) einer Borkheider Schülerin der 5. Klasse brachte den Erfolg !
Obelix:
Nun ja, Asterix, die Gulaschkanone der Familie Reimann stand ja
nun nicht so weit weg, dass ich das alles nicht gehört hätte.
Es waren nur so viele Leute, da hatte ich eben etwas Probleme
beim Zuschauen.
Asterix:
Ja,ja, dafür hast Du die erste Portion bekommen. Aber sie sei
Dir gegönnt. Die Reimann's haben sich nämlich vorher bei
Miraculix, dem Druiden, nach der Rezeptur erkundigt, damit die
Wildschweinsuppe übermenschliche Kräfte verleiht, denn die
brauchen wir,
- um die Haushaltsperre aufzuheben,
- die Ausschreibungen vorzunehmen,
- die Baumaßnahmen durchzuführen. und
- mit etwas Glück irgendwann einen 13 Tonnen Waldstein des
Kuratoriums " Baum des Jahres" durch eine Entscheidung
von Manfred Stolpe (MAZ 18./19.08.2001 sowie MAZ 27.08.01) nach
Borkheide zu holen.
Obelix:
Was soll der Quatsch mit einem 13 Tonnen "Waldstein"?
Der "Waldstein" für das
Naturbad
Asterix:
Du liest wohl keine Zeitung ? Es haben sich nämlich verschiedene
Organisationen, Vereine etc. des Landes Brandenburg für diesen
Stein beworben. Auch der Verein hat sich in Abstimmung mit der
Gemeinde beworben, weil:
Obelix:
Also, das ist mir dann aber doch zu übertrieben. Wer kennt schon
Borkheide und wen interessiert es, dass hier ein Naturbad gebaut
wird. Und wenn erst das Bad seine Tore geöffnet hat, dann
interessiert es niemanden mehr, welche größere oder kleinere
Hinkelsteine aus dem Weg geräumt werden mussten.
Asterix:
Da irrst Du Dich aber Obelix. Was glaubst Du, wie viele Leute
Borkheide kennen. Und es gibt viele, die sich für das Projekt
unseres Naturbades interessieren.
Obelix:
Wie willst Du denn das beweisen?
Asterix:
Frag doch bloß mal Frau Herzhoff, die die Internetseiten von
Borkheide so liebevoll gestaltet hat. Sie kann Dir ganz genau
sagen, wieviele Zugriffe übrigens aus aller Welt erfolgt sind
bzw. erfolgen. Zwar kommen die meisten Anfragen zu unserem
Flugpionier Hans Grade aber an zweiter Stelle folgen Anfragen zu
unserem Naturbad. Und als ein Artikel über unser
Naturbad-Projekt vor einigen Wochen in der Zeitung für den
Garten- und Landschaftsbau "campos" erschien, gab es
schon erste Anfragen an den Vereinsvorsitzenden Herrn Haage. Auch
andere Städte und Gemeinden haben eben Probleme mit ihren
bisherigen Schwimmbädern und suchen nach geeigneten Lösungen.
Obelix:
Ja meinst Du, dass die von unseren Erfahrungen lernen können?
Asterix:
Weißt Du, Obelix, die Zeiten ändern sich. Und was für uns
heute Zukunftsmusik ist, das ist für unsere Enkel irgendwann
selbstverständlich. Wir waren und sind auch sehr dankbar, dass
uns andere Naturbäder Hilfestellung gaben und geben. Sonst
wären wir wohl noch nicht so weit.
Obelix:
Ja, ja und was unser Naturbad betrifft, da wurde auch schon beim
Bäumefällen und Wurzelziehen kräftig angepackt sonst wäre der
Hinkelstein gar nicht so weithin sichtbar.
Asterix:
Herr Tippman und Herr Taege, beide Vorstandsmitglieder im
Naturbadverein, haben völlig kostenlos das Fällen der Bäume
auf dem Grundstücksteil, um welches das künftige Bad erweitert
wird, vorgenommen und es gab dabei viele fleißige Helfer ! Das
war erst der Anfang !
Das Naturbad kommt!
Obelix:
"Was Du nicht sagst, Asterix. Seit der Grundsteinlegung bzw.
der Hinkelsteinsetzung im September vergangenen Jahres hat man ja
nichts mehr vom Naturbad gehört. Ich dachte schon, ....
Asterix:
"Ach, Obelix, dann kennst Du die Borkheider aber schlecht.
So schnell geben die nicht auf ! Aber nun mal der Reihe nach.
Kaum war der Grundstein gelegt, kamen von seiten des Amtes Brück Zweifel, ob denn ein Schwimmbad ohne Rettungspersonal betrieben werden kann. Angestrebt war ja der Betrieb eines Vereinsbades ohne Rettungspersonal. (Solche Bäder gibt es. Der Grund dafür sind Einsparungen an Personalkosten, um diese Bäder kostendeckend zu betreiben.)
Der Naturbadverein ließ sich daraufhin von
einem Berliner Rechtsanwalt beraten. Dieser bestätigte, dass ein
Schwimmbad nicht ohne Rettungspersonal betrieben werden kann !
Nun war guter Rat teuer ! Der Verein wandte sich Hilfe suchend an
den DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) in Potsdam und
fand dort ein offenes Ohr !
Mit der tatkräftigen Unterstützung des Landesverbandes des DLRG
in Potsdam erarbeitete der Naturbadverein ein neues
Betreiberkonzept für das Naturbad.
Dieses Konzept gefiel auch dem Landrat, Lothar Koch, und er bat darum, dieses Konzept auch in Brück vorzustellen, wo ja ebenfalls ein Naturbad entstehen soll.
Am 11. März 2002 haben nun die Gemeindevertreter dem Vertrag zur Betreibung des Naturbades zugestimmt. Damit sind die konzeptionellen Arbeiten für das Naturbad in Borkheide abgeschlossen und die Gemeinde kann die Ausschreibungen veranlassen. Wenn alles planmäßig verläuft , könnte dann im Juli der erste Spatenstich erfolgen.
Obelix:
"Nicht so schnell Asterix. Das Naturbad wird jetzt also
gebaut. Und wie sieht jetzt das Betreiberkonzept mit der Hilfe der
DLRG aus ?"
Asterix:
"Damit die Naturbäder in Borkheide und Brück mit
Rettungspersonal bestückt sind bzw. auch gut versichert sind,
wurde am 19. April 2002 der DLRG-Ortsverband Brück-Borkheide
gegründet. Hier betreten beide Naturbäder sowie der DLRG
Neuland!
Für Borkheide bedeutet dies:
Obelix:
"Wenn ich das richtig verstehe, dann ist jetzt das Naturbad
auf den Weg gebracht. Gibt es dann eigentlich hier für uns noch
etwas zu tun ?"
Asterix:
" Nein, Obelix, hier braucht man jetzt nur noch gute
Bauleute, zuverlässiges Personal, engagierte Vereinsmitglieder,
viele sonnige Badetage und viele viele zufriedene
Badegäste."
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